Bei einem Höhentraining, auch als Hypoxie-Training bezeichnet, herrschen Bedingungen wie auf dem Gipfel eines Berges. Durch den künstlich abgesenkten Sauerstoffpartialdruck in der Höhenkammer wird dem Körper die Sauerstoffversorgung der Muskulatur (aber auch des Gehirns und aller anderen Organe) erschwert. Besonders bei Beschwerden wie Long COVID, dem Fatigue-Syndrom (CFS), aber auch anderen chronische Erkrankungen, wurden mit Hilfe der IHHT-Methode sehr gute Erfahrungen gemacht. Aber nicht nur in diesen medizinischen Bereichen wurden Erfolge erzielt, sondern auch im unerfüllten Kinderwunsch.
Durch die gezielten Trainingsreize mit Hypoxie (Sauerstoffarmut) und Hyperoxie (Sauerstoffüberschuss) werden die Zellen angeregt, sich zu regenerieren und ihre Funktion zu optimieren. Mitochondrien, die sogenannten Kraftwerke der Zellen, spielen dabei eine zentrale Rolle. Sobald unsere Mitochondrien wieder richtig arbeiten, führt das nicht nur zu einer Steigerung der Energie und Vitalität, sondern auch zu einer allgemeinen Verbesserung der Gesundheit und Zellqualität.
Ein wichtiges Stichwort lautet hier: Hormone und Eizellqualität. Für alles, was wir tun und alle Prozesse, die sich im menschlichen Körper abspielen, spielen Hormone eine entscheidende Rolle. Sie geben „den Takt an“ und wirken als Initiatoren für sämtliche Abläufe in unserem Organismus. So also natürlich auch für die Schwangerschaft. Viele Menschen, deren Zellen durch Alterung oder allgemein körperlichen Verfall ermüden, leiden unter hormonellen Störungen und Ungleichgewichten. Wie sich zeigte, kann das Training mit unterschiedlich 02-haltiger Luft den Hormonspiegel sicht- und spürbar regulieren. Außerdem konnte festgestellt werden, dass entnommene Eizellen im Anschluss an eine Sauerstoffbehandlung eine überdurchschnittliche hohe Qualität aufweisen können. Besonders im Zusammenspiel mit einer gesunden Lebensweise und der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln, sog. Antioxidantien.
Täglich bilden Billiarden von Mitochondrien in unseren Zellen das wichtigste Energiemolekül im Körper: Adenosin-Triphosphat, kurz ATP. Sämtliche Organe und alle Muskeln verwenden das ATPMolekül als Energiequelle. Je mehr Energie ein Organ oder ein Gewebe verbraucht und je schneller sein Stoffwechsel abläuft, desto mehr Mitochondrien enthalten seine Zellen. Herzmuskelzellen – in einer einzigen Herzmuskelzelle arbeiten bis zu 5.000 Mitochondrien – sowie Leberzellen, Nervenzellen und Sinneszellen haben sehr viele Mitochondrien. Doch die Eizelle schlägt sie alle: Sie trägt etwa 100.000 (!) Mitochondrien in sich. Der ATP-Wert kann in bestimmten Laboren erfaßt werden, unterliegt jedoch starken Schwankungen. Der natürliche Fortpflanzungsprozess erfordert einen wichtigen energetischen Beitrag. Die Eizelle ist in diesem Prozess der einzige Energielieferant. Reicht die Energie nicht aus, hat das eine geringere Fruchtbarkeit zur Folge. In höherem Alter enthalten die Eizellen der Frau meist zwar mehr Mitochondrien, dies sind aber zumeist solche, die nicht mehr richtig funktionsfähig sind. Mittels des Höhentrainings können diese wieder aktiviert werden.
Wo kann ich Hypoxie-Training machen? Es gibt in verschiedenen Städten einige Institute oder Praxen die Höhentrainings anbieten. Manche verleihen sogar Geräte zu für zu Hause.
Wie oft muss ich zum Hypoxie-Training? Da die kleinen Follikel sich bereits bis zu 3 Monate vorher im Eierstock bilden, sollte das Training Minimum 3 Monate lang vor dem nächsten Versuch starten. Es wird empfohlen 2-3x die Woche die Sauerstofftherapie für jeweils ca. 1h durchzuführen.
Welche Art von Hypoxie-Training ist für mich geeignet? Hierzu solltest du dich von einem Institut oder Praxis beraten lassen. Es gibt aktive und passive Höhentrainings. Aktiv auf z.B. einem Laufband und passiv im Sitzen. Die besten Ergebnisse werden erzielt, wenn man die Trainingsart abwechselt. Jedoch sollte immer die Sauerstoffsättigung überprüft werden.
Ich gehe schon seit 1 Jahr durchgehend 2x wöchentlich zum Höhentraining. Ich bin mittlerweile bei einer Höhenluft von 5.500 Höhenmetern angekommen. Gestartet habe ich bei 2.000 Höhenmetern. Der Körper arbeitet, vor allem am Anfang, wenn man es das erste Mal macht. Anfangs war ich danach sehr erschöpft. Und bei den ersten Sitzungen hatte ich das Gefühl zu wenig Luft zu bekommen. Aber all das merke ich nicht mehr.
Meine Eizellqualität war davor schlecht. Ich hatte, wenn überhaupt, an Tag 5 nur frühe Blastozysten und noch nie eine Schwangerschaft. Nach einem halben Jahr hatte ich plötzlich nur noch schlüpfende Blastozysten in B-Qualität. Auch wenn wir nur einen Follikel punktiert haben. Wenn wir zwei Follikel punktierten, waren es 1 Blastozyste und 1 Morula in B-Qualität. JA, es hat definitiv geholfen. Eine Schwangerschaft ist bisher trotzdem noch nicht eingetreten. Aber die Ursache ist nach wie vor unklar, woran es bei mir liegt. Sind es die Eizellen oder die Gebärmutter/Immunsystem? Die genetische Untersuchung via PGT-A wird dieses Jahr noch erfolgen, damit wir endlich Klarheit haben.
Viel Spaß beim Erklimmen des Mount Everest im Sitzen oder Laufen.