Der ALICE-Test (Analysis of Infectious Chronic Endometritis) ist ein diagnostisches Verfahren zur Erkennung chronischer Endometritis. Die chronische Endometritis ist eine lang anhaltende Entzündung der Gebärmutterschleimhaut, die oft durch pathogene Bakterien verursacht wird und die Fruchtbarkeit beeinträchtigen kann.
Andere diagnostische Möglichkeiten zur Untersuchung der Gebärmutterschleimhaut
Endometriumbiopsie und histologische Untersuchung Eine Gewebeprobe der Gebärmutterschleimhaut wird entnommen und mikroskopisch untersucht, um Entzündungen und strukturelle Anomalien zu erkennen.
EMMA-Test (Endometrial Microbiome Metagenomic Analysis) Untersucht das gesamte mikrobielle Profil der Gebärmutterschleimhaut, einschließlich der nützlichen und pathogenen Bakterien.
Für wen ist der ALICE-Test sinnvoll?
Frauen mit wiederholten Fehlgeburten Um chronische Entzündungen als mögliche Ursache zu identifizieren.
Frauen mit wiederholtem Implantationsversagen Nach mehreren erfolglosen IVF-Zyklen.
Frauen mit unerklärter Unfruchtbarkeit Wenn keine anderen Ursachen für die Unfruchtbarkeit gefunden wurden.
Frauen mit Symptomen einer chronischen Endometritis Wie anhaltende Unterbauchschmerzen, unregelmäßige Blutungen oder chronischem vaginalem Ausfluss.
Ablauf eines ALICE-Tests
Vorbereitung
Arztgespräch zur Besprechung der medizinischen Geschichte und Symptome
Probenentnahme
Eine kleine Gewebeprobe der Gebärmutterschleimhaut wird mittels einer Pipelle oder durch eine leichte Saugbiopsie entnommen. Dies erfolgt meist in der zweiten Hälfte des Menstruationszyklus.
Analyse
Die entnommene Probe wird ins Labor geschickt, wo die DNA extrahiert und sequenziert wird, um das Vorhandensein von pathogenen Bakterien zu identifizieren.
Ergebnisse und Beratung
Die Ergebnisse liegen in der Regel nach etwa zwei Wochen vor und werden mit dem behandelnden Arzt besprochen, um die nächsten Schritte zu planen
Was wird dabei genau untersucht?
Der ALICE-Test untersucht die Gebärmutterschleimhaut auf das Vorhandensein pathogener Bakterien, die eine chronische Endometritis verursachen können. Zu den häufigsten getesteten pathogenen Bakterien gehören:
Escherichia coli (E. coli)
Enterococcus faecalis
Streptococcus species
Staphylococcus species
Erfolgschancen und Nutzen
Die Erfolgschancen des ALICE-Tests liegen in der genauen Diagnose und anschließenden Behandlung von chronischer Endometritis, was die Fruchtbarkeit verbessern kann. Eine erfolgreiche Behandlung der identifizierten Infektion kann die Implantationsraten und die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Schwangerschaft erhöhen.
Zusammenfassend bietet der ALICE-Test eine spezifische und zielgerichtete Diagnosemethode für chronische Endometritis, die für Frauen mit ungeklärter Infertilität oder wiederholtem Implantationsversagen hilfreich sein kann. Durch die genaue Identifizierung und Behandlung der pathogenen Bakterien können die Chancen auf eine erfolgreiche Schwangerschaft erhöht werden.