Was ist ROPA (Reception of Oocytes from Partner)?
Die ROPA - Methode (Reception of Oocytes from Partner) bietet lesbischen Paaren eine einzigartige Möglichkeit, sich aktiv an der Entstehung ihres gemeinsamen Kindes zu beteiligen. Es ist eine spezielle Form der Eizellspende, bei der eine Partnerin ihre Eizellen spendet, die dann von der anderen Partnerin ausgetragen werden. Diese Methode ermöglicht beiden Frauen eine aktive Rolle im Prozess der Familiengründung.
Was ist die ROPA-Methode genau?
Die ROPA – Methode ist eine innovative Form der künstlichen Befruchtung, die speziell für lesbische Paare entwickelt wurde. Bei dieser Methode werden die Eizellen einer Frau, in der Regel der jüngeren oder der Frau mit den besseren Eizellen, entnommen und nach Befruchtung mit Spendersamen in die Gebärmutter der Partnerin eingesetzt. Auf diese Weise tragen beide Frauen zur Entstehung des Kindes bei: Die eine liefert die genetische Information, die andere trägt das Kind aus.
Für wen ist die ROPA-Methode geeignet?
Die ROPA – Methode ist ideal für lesbische Paare, die sich eine gleichberechtigte Teilhabe an der Zeugung ihres Kindes wünschen. Die Methode ist besonders geeignet, wenn
- Beide Partnerinnen aktiv mitwirken wollen
Eine Frau spendet ihre Eizellen, die andere trägt das Kind aus. - Die jüngere oder gesündere Partnerin übernimmt die Eizellspende
Dies erhöht die Chancen auf eine erfolgreiche Schwangerschaft.
Wie wird die ROPA–Methode durchgeführt?
Stimulation der Eizellspenderin
Zu Beginn der Behandlung werden die Eierstöcke der Eizellspenderin mit Hormonen stimuliert, um mehrere Eizellen zu produzieren. Dieser Prozess wird engmaschig überwacht: Regelmäßige Ultraschall- und Blutuntersuchungen helfen, das Wachstum der Eizellen zu verfolgen und gegebenenfalls die medikamentöse Stimulation anzupassen. Gleichzeitig beginnt die Empfängerin mit der Vorbereitung ihrer Gebärmutterschleimhaut durch die Einnahme spezieller Medikamente.
Punktion der Eizellen
Sobald die Eizellen ausreichend gereift sind, wird der Eisprung medikamentös ausgelöst. Etwa 36 Stunden später erfolgt die Punktion, bei der die Eizellen unter Ultraschallkontrolle aus den Eierstöcken entnommen werden. Dieser Eingriff wird in der Regel unter Vollnarkose durchgeführt und dauert etwa 10 bis 20 Minuten. Ab dem Tag der Punktion beginnt die Empfängerin mit der Einnahme von Progesteron, um die Gebärmutterschleimhaut auf den bevorstehenden Embryotransfer vorzubereiten.
Befruchtung der Eizellen
Nach der Eizellentnahme werden die Eizellen im IVF-Labor auf ihre Qualität geprüft und in einem speziellen Nährmedium aufbewahrt. Parallel dazu werden die Spermien des Spenders im andrologischen Labor aufbereitet, wobei die befruchtungsfähigen von den nicht befruchtungsfähigen Spermien getrennt werden.
Kultivierung der Embryonen
Die befruchteten Eizellen, jetzt Embryonen genannt, werden zwei bis fünf Tage lang unter fast natürlichen Bedingungen in einem „Brutschrank“ kultiviert. Dieser Prozess wird genau überwacht, um die Entwicklung der Embryonen zu verfolgen. Häufig wird dabei die „Time-Lapse-Methode“ angewandt, bei der eine Kamera die Entwicklung kontinuierlich dokumentiert, ohne die Kulturbedingungen zu stören.
Embryotransfer
Der Embryotransfer erfolgt in der Regel im Blastozystenstadium am fünften oder sechsten Tag. Die meisten Kliniken bevorzugen den Single Embryo Transfer (SET), bei dem nur ein Embryo mithilfe eines Katheters in die Gebärmutter der Empfängerin übertragen wird. Dieser Eingriff ist schmerzfrei und wird ambulant durchgeführt. Um eventuelle Schwierigkeiten zu vermeiden, führen viele Kliniken größtenteils beim Erstbesuch einen Probetransfer durch.
Kryokonservierung/Vitrifizierung der Embryonen
Nicht transferierte Embryonen können durch Kryokonservierung/Vitrifizierung in flüssigem Stickstoff eingefroren werden. Diese Embryonen stehen dann für spätere Versuche zur Verfügung, falls der erste Transfer misslungen ist oder ein Geschwisterchen kommen soll.
Nach dem Embryotransfer
Nach dem Embryotransfer nimmt die Empfängerin weiterhin Progesteron ein, um die Gebärmutterschleimhaut zu unterstützen. Ist der Schwangerschaftstest positiv, wird die Progesteron-Einnahme in der Regel bis zur 10. bis 12. Je nach individueller Situation können auch andere Medikamente verabreicht werden.
Schwangerschaftstest
Etwa zehn bis vierzehn Tage nach dem Embryotransfer kann die Empfängerin den Schwangerschaftstest durchführen. Viele Frauen beginnen mit einem Urintest, den sie jedoch immer durch einen Bluttest bestätigen lassen sollten, um eine sichere Diagnose zu erhalten.
Wie hoch sind die Erfolgs-aussichten?
Die Erfolgsaussichten der ROPA – Methode sind vielversprechend, hängen aber von individuellen Faktoren wie dem Alter der Eizellspenderin und der Qualität der Embryonen ab. Im Durchschnitt liegt die Erfolgsrate zwischen 40 und 60 %.
Die ROPA – Methode bietet lesbischen Paaren eine einzigartige Möglichkeit, gemeinsam ein Kind zu bekommen. Durch die Beteiligung beider Frauen am Prozess entsteht nicht nur eine tiefere emotionale Bindung, sondern auch eine echte gemeinsame Verantwortung für das werdende Leben.
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3. August 2024